Schlachtschiffe

Admiral Hipper Bismarck Blücher

Panzerschiff Admiral Graf Spee

- Baubeginn: 1. Oktober 1932

- Stapellauf: 30. Juni 1934

- Indienststellung: 6. Januar 1936

- Bauwerft: Marinewerft, Wilhelmshaven



- Hauptbewaffnung: 6 x 28 cm - 8 x 15 cm - 6 x 10,5 cm - 8 x 3,7 cm, 8 x 2 cm, 2 x 4 Torpedorohre

- Baukosten: 82 Millionen Reichsmark

- Besatzungsstärke bei Indienststellung: 33 Offiziere 586 Mannschaften

- Verdrängung offiz./typen./stand./max.10000 ts/ 12340 ts/ 14890 t/16320 ts

- Länge - Breite - Höhe:187,9- 21,65 m - 9,95 m

- Tiefgang Norm./max.: 5.60 m/7,34 m

- Geschwindigkeit: 28,5 Knoten

- Antriebsleistung: 54000 PS

- Fahrbereich bei 20 kn - 8900 sm

Werdegang:

Genau so wie ihre Schwesterschiffe verstieß die Graf Spee gegen das Versailler Abkommen, das Neubauten über 10000 Brt verbot. Daher wurde die Größe der Graf Spee offiziell immer geringer als tatsächlich angegeben. Am 21. August 1939 lief die Graf Spee in den Südatlantik aus, um dort Warteposition zu beziehen. Ab dem 29. September erhielt das Schiff dann den Befehl, den Handelskrieg zu beginnen. Als erstes Schiff lief am 30. 9. der britische Dampfer CLEMENT (5051 brt) vor die Rohre und wurde versenkt.   In den folgenden Monaten wurden die folgenden Schiffe versenkt: NEWTON BEACH (4.651 brt), ASHLEA (4.222 brt), HUNTSMAN (8.196 brt), TREVANION (5.299 brt), AFKICA SHELL (700 brt), DORIC STAR (10.086 brt), TAIROA (7.983 brt)und die STREONSHALH (3.895 brt). Als der Entschluss zur Heimkehr bereits gefasst war, entschloss sich Kapitän z.S. Langsdorff an die Mündung des Rio de la Plata vorzustoßen. Dort kam es am 13. Dezember 1939 zu einem Gefecht mit den britischen Kreuzern Exeter und Ajax sowie dem neuseeländischen Kreuzer Achilles. In dem Gefecht wurde der Kreuzer EXETER schwer beschädigt, aber auch die anderen Schiffe erhielten Treffer. Daraufhin zog sich Langsdorff in den Hafen von Montevideo zurück. Da das Schiff dort nicht länger als 24 Stunden aufhalten durfte und da Kapitän Langsdorff falsche Angaben über die Stärke der gegnerischen Einheiten vor dem Hafen vorlagen, entschloss er sich, das Schiff am 17. Dezember 1939 vor der La-Plata-Mündung zu versenken. Um 19.52 versank das Schiff in der Tiefe. Kapitän Langsdorff nahm sich am 20. Dezember 1939 das Leben.

Ende 1939 kam es im Südatlantik zu einem bedeutsamen Seegefecht zwischen dem Panzerschiff Admiral Graf Spee unter Kommandant Kapitän zur See Hans Langsdorff und einem britischen Kreuzerverband unter Kommodore Henry H. Harwood.
Aufgrund des Versailler Vertrages von 1919 war der deutschen Marine nur der Besitz von acht veralteten Linienschiffen erlaubt. Jedoch durften diese nach einer Dienstzeit von 20 Jahren durch Neubauten ersetzt werden, die jedoch eine Höchstgrenze von 10.000 t nicht überschreiten durften. Bereits kurz nach dem Krieg begannen die ersten Entwurfsarbeiten für diese Ersatzbauten, die jedoch nicht befriedigend ausfielen. Aufgrund der geringen Größe musste entweder an der Bewaffnung, an der Panzerung oder am Antrieb gespart werden. Dadurch waren diese Schiffe jedem denkbaren Gegner unterlegen.

Erst nachdem Mitte der zwanziger Jahre durch den Einbau eines Dieselantriebs eine bedeutende Erhöhung der Fahrstrecke möglich wurde, entschied man sich für einen schnellen und stark bewaffneten Typ, der allen stärkeren Schiffen entkommen konnte und allen schnelleren Schiffen artilleristisch überlegen war. Daraufhin wurde 1929 das Panzerschiff Deutschland (Ersatz Preußen), 1931 die Admiral Scheer ( Ersatz Lothringen) und 1932 die Admiral Graf Spee (Ersatz Braunschweig) in Auftrag gegeben. Alle drei besaßen als Hauptbewaffnung sechs 28 cm Geschütze in zwei Drillingstürmen und erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von über 28 Knoten. Damit gab es auf der ganzen Welt nur drei Schiffen die Ihnen gefährlich werden konnten, der britischen Schlachtkreuzer Hood (acht 38,1 cm Geschütze, 31 Knoten) und die britischen Schlachtkreuzer Renown und Repulse (sechs 38,1 cm Geschütze, 30 Knoten). Die vier japanischen Schlachtkreuzer der Kongo-Klasse wurden als Gegner nicht in Betracht gezogen. Im Ausland wurden die Panzerschiffe zunächst spöttisch Pocketbattleship (Westentaschenschlachtschiff ) genannt.

Am 21.August 1939, noch vor Kriegsausbruch, lief die Admiral Graf Spee aus Wilhelmshaven mit Kurs Südatlantik aus, um dort auf Warteposition zu gehen. Erst am 26. September erfolgte die Freigabe der Operationen an die Graf Spee und die Deutschland, die im Nordatlantik operierte. Vom 30.September bis zum 7.Dezember 1939 gelang es der Graf Spee, insgesamt acht Schiffe mit einer Gesamttonnage von 50.171 BRT zu versenken. Da es trotz der Täuschungsmaßnahmen der Graf Spee einigen Schiffen noch gelungen war, einen Notruf per Funk abzusetzen, war die britische Admiralität über die Anwesenheit eines Handelsstörers im Südatlantik informiert. Zur Suche wurden acht Gruppen mit insgesamt vier Schlachtschiffen, fünf Flugzeugträgern, zehn Schweren und fünf Leichten Kreuzern eingesetzt. Die Graf Spee änderte jedoch nach jedem Versenkungserfolg ihr Operationsgebiet und entkam dadurch jedes Mal ihren Verfolgern.

Eine dieser Gruppen, die Force G, die vor der südamerikanischen Ostküste operierte, bestand aus dem britischen Schweren Kreuzer Exeter (Captain Bell), dem britischen Leichten Kreuzer Ajax (Captain Woodhouse ) und dem neuseeländischen Leichten Kreuzer Achilles (Captain Parry ). Der Schwere Kreuzer Cumberland, der ebenfalls zu dieser Kampfgruppe gehörte, befand sich gerade zu Reparaturarbeiten im Stützpunkt auf den Falklandinseln. Nach der Versenkung des englischen Handelsschiffes Steonshalth am 07. Dezember erwartete der Flottillenchef (Kommodore Harwood), daß das unbekannte Panzerschiff entweder zurück in die Heimat oder in das einzige Gebiet laufen würde, in welchem es noch nicht erschienen war. Und genau das war die Absicht des deutschen Kommandanten.

Am Morgen des 13.Dezembers 1939 um 06.08 Uhr, die Force G lief gerade mit Nordostkurs parallel zur Küste, meldete die Ajax eine Rauchfahne in Nordost. Daraufhin erhielt die Exeter den Befehl zur Aufklärung und meldet wenig später " I think is it a Pocketbattleship". Mit wehenden Gefechtsflaggen lief sie dem Gegner mit 28 Knoten entgegen. Die beiden Leichten Kreuzer blieben dagegen auf Nordostkurs, um die Graf Spee von Osten anzugreifen und damit zur Feuerverteilung zu zwingen. Um 06.17 eröffnete das deutsche Schiff das Feuer auf die Exeter. Um 06.20 begann die Exeter mit ihren sechs 20,3 cm Geschützen zu feuern, vier Minuten später die beiden leichten Kreuzer mit ihren 15,3 cm Geschützen. Als Kapitän Langsdorff die Absicht des Gegners erkannte, ihn von zwei Seiten anzugreifen, ließ er sein Schiff nach Westen wenden, um nicht in die Falle zu gehen. Er musste nun aber alle drei Angreifer beschießen. Die Exeter hatte inzwischen mehrere schwere Treffer erhalten, so daß nur noch der achtere Geschützturm einsatzfähig war. Auch der Kommandostand war getroffen worden. Bevor Captain Bell, der Kommandant der Exeter, um 06.40 nach Süden abdrehen ließ, feuerte er noch eine Torpedosalve aus 7.000 m auf den Gegner, die jedoch keine Wirkung erzielte. Um 06.50 begann Sie jedoch wieder aus ihrem achteren Geschützturm zu feuern. Die Absicht der Deutschen, um 07.16 die Exeter zu verfolgen und endgültig zu vernichten, konnten die Leichten Kreuzer mit mutigen Angriffen zunichte machen, obwohl sie mit ihren kleinen Geschützen der Panzerung der Graf Spee nicht viel anhaben konnten. Dabei erhielten auch sie einige schwere Treffer, blieben jedoch kampffähig. Um 07.40 sah sich Kommodore Harwood gezwungen, die Verfolgung abzubrechen und seine Schiffe in Sicherheit zu bringen. Da der deutsche Kommandant die Verfolgung aber nicht aufnahm, drehte er wenig später wieder auf Gegenkurs, um die Graf Spee außerhalb der Reichweite ihrer Geschütze zu verfolgen.

Die Schlacht war zu Ende. Der schwere Kreuzer Exeter war nur noch ein Wrack. Mit schwerer Schlagseite erreichte er aber die Falklandinseln. Die beiden Leichten Kreuzer waren nicht ganz so schwer beschädigt, aber sie allein hatten gegen die Graf Spee keine Chance. Das deutsche Panzerschiff war zwar nur leicht beschädigt, aber durch einen Treffer in der Back war das Schiff für den Durchbruch in die Heimat nur noch eingeschränkt seefähig. Außerdem war ein großer Teil der Munition verschossen worden und die Versorgung der Besatzung aufgrund eines Treffers in der Kombüse unmöglich geworden. Bei den Deutschen waren 36 Mann gefallen und 60 Mann zum Teil schwer verwundet. Kapitän Langsdorff entschied, den neutralen Hafen Montevideo in Uruguay anzulaufen, um das Schiff wieder seetüchtig und kampfbereit zu machen. Seine Gegner verfolgten ihn bis dorthin.

Obwohl für die Reparatur des Schiffes mindestens vierzehn Tage veranschlagt wurden, teilte die uruguayische Regierung dem deutschen Kommandanten mit, daß er nach Internationalem Recht den neutralen Hafen innerhalb von 24 Stunden zu verlassen habe. Andernfalls würde sein Schiff mitsamt der Besatzung für die Dauer des Krieges interniert werden. Die deutsche Gesandtschaft erreichte noch einen Aufschub auf 72 Stunden. Auch die Briten nutzten die Zeit, um ihre Kräfte zu verstärken. Der Schwere Kreuzer Cumberland traf am Abend des 14.Dezembers vor Montevideo ein. Durch eine List gelang es den Briten, das Auslaufen weiter zu verzögern. Alle 12 Stunden verließ ein Handelsschiff den Hafen. Nach internationalem Recht muß ein Kriegsschiff einem Handelschiff einer verfeindeten Nation 24 Stunden Vorsprung geben, bevor es den Hafen verlassen kann.

In der Annahme, daß ein Durchbruch aussichtslos wäre, (den Briten gelang es, die Anwesenheit von weiteren Kriegsschiffen, u.a. der Ark Royal und der Renown vorzutäuschen) beschloss Kapitän Langsdorff, sein Schiff in internationalen Gewässern selber zu versenken, nachdem die gesamte Besatzung auf die Tacoma, einem deutschen Handelsschiff, gebracht wurde.
Am 17. Dezember um 17.52 Uhr verließ die Admiral Graf Spee den Hafen zu ihrer letzten kurzen Fahrt. Genau um 19.55 Uhr erschütterten gewaltige Explosionen das Schiff und es verschwand wenig später brennend in den Fluten der la Plata Mündung.
Ihr Kommandant Kapitän Hans Langsdorff erschoß sich am darauffolgendem Morgen in Buenos Aires, nachdem er seine Mannschaft in Sicherheit gebracht hatte. Er war ein hervorragender Seeoffizier, der das Leben aller Besatzungsangehöriger der von ihm versenkten Handelsschiffe geschont hatte. Keiner seiner ehemaligen Gefangenen hatte jemals Grund, sich über ihn zu beklagen. Freund und Feind zollten ihm allerhöchsten Respekt. Sein Entschluss zur Selbstversenkung seines Schiffes rettete hunderte Menschenleben.

Stolz der deutschen Kriegsmarine Panzerschiff „Graf Spee“ soll vor Montevideo gehoben werden

2004 01 14, BILD

Seit fast 70 Jahren liegt sie in der Mündung des Rio Plata, im Hafen von Montevideo (Uruguay). Jetzt soll die „Graf Spee“, legendäres Panzerschiff der deutschen Kriegsmarine, gehoben werden.

Schon Ende Januar sollen die Bergungsarbeiten beginnen, so Alfredeo Etchegaray. Ihm gehören die Rechte an dem Schiff. James Cameron, Regisseur des Kino-Welterfolges „Titanic“, hat schon Interesse an der „Graf Spee“ gezeigt, will die Überreste des Schiffes in Montevideo begutachten.

Die Geschichte des 186 Meter langen Panzerschiffes – sie ist tatsächlich hollywoodreif, vereint Tragik und Absurdität des Krieges auf beeindruckende Weise.

Am 30. Juni 1934 getauft und vom Stapel gelassen, gehörte die „Graf Spee“ zusammen mit ihren Schwesterschiffen, der „Admiral Scheer“ und der „Deutschland“ zu einer völlig neuen Schiffsgeneration: Eine Kombination aus Schlachtschiff und Kreuzer, schnell und vor allem gut gepanzert. Die Welt war beeindruckt.

Am 21. August 1939 verlässt die „Graf Spee“ unter dem Kommando von Kapitän Hans Langsdorff Wilhelmshaven. Ziel: der Südatlantik, in den sie dank Bordradar unbemerkt vorstoßen kann. Ihr Auftrag: ein „energischer Stoß“ gegen britische Handelsschiffe: Insgesamt neun von ihnen werden von Langsdorff versenkt. Die Besatzungen verschont er, nimmt sie vorher an Bord.

Die „Royal Navy“ versucht das deutsche Panzerschiff, das sich perfekt getarnt hat (Namensänderung am Heck, Tarnanstrich, falsche Funksprüche) zu orten. Schließlich glaubt der britische Commodore Henry Harwood zu wissen, wo sie ist: Im Seegebiet vor der Mündung des Rio de la Plata. Er schickt seine Schiffe „Exeter“, „Achilles“ und „Ajax“ los.

Am 13. Dezember kommt es zum Gefecht. Die „Graf Spee“ trägt nur mittelschwere Schäden davon, muss aber trotzdem Zuflucht im Hafen von Montevideo suchen. Statt der benötigten zwei Wochen für die Reparatur gewähren die Behörden in Uruguay jedoch nur 72 Stunden.

Währenddessen verbreitet die BBC die Meldung, im Gebiet vor der Flussmündung warteten bereits starke englische Verbände – eine Kriegslist, auf die der deutsche Kapitän hereinfällt. Eine scheinbar hoffnungslose Lage: Langsdorff bittet die Seekriegsleitung um Erlaubnis, die „Graf Spee“ selbst versenken zu dürfen.

Es ist der 17. Dezember, als sie den Hafen langsam verlässt. Dann, eine gewaltige Explosion – die „Graf Spee“ zerbirst und sinkt in die Tiefe.

Die Besatzung hat Kapitän Langsdorff vorher von Bord gehen lassen. Er selbst kann die Schmach nicht ertragen, nimmt sich drei Tage später das Leben – er erschießt sich, ausgestreckt auf der Reichskriegsflagge.  

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09.08.2010 17:01